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distanz in den mai
als dj covid neunzehn leg ich platten auf teller minen spiele risse sprünge wie wiederholungsschleifen die ich singe balkonienabwärts statt in palmenschatten
zu dösen lobgesänge die ermatten als ob wir nicht an diesem leben hingen maskiert mit sauerstoffentzug verbringen an freiheit was und wie sies uns gestatten
der lockdown dockt uns in den schatten wände verrücken zuversicht beginnt zu tanzen aus jenen viren werden discokugeln
mit licht gestalten die nach impfstoff googeln bis r-faktoren bieten toleranzen ein letztes scratchen nadel hoch zu ende
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Glücksmomente (nach Wolf Wondratscheks Cartoon: „Glücksfälle")
Sich selbst umarmen, sein Spiegelbild küssen
und genau wissen, dass man nicht enttäuscht sein wird. Sich jeden Tag 20 Sekunden die Füße waschen. Gummihandschuhe aufblasen, um sein Lungenvolumen zu testen.
Vor Freude Desinfektionsspray versprühen. Sich einen Mundschutz nähen und nicht benutzen. Jeden Tag eine neue Kerze anstecken. Vom letzten Stockwerk eines hohen Hauses heruntersingen
und die halbe Gegend mit Dankbarkeit beschallen. In seiner Wohnung wandern und dabei schön auf dem Teppich bleiben. Auch dem Hefeteig beim Gehen zuzuschauen kann zu einem
Glücksmoment führen. Sich damit begnügen, das Schonwaschprogramm zu gucken, dem Rhythmus der Spülmaschine lauschen und darauf warten,
dass sich der Kühlschrank einschaltet. Mit Klopapierrollen Jo-Jo und mit Spaghetti Mikado spielen. Russische Eier zusammen puzzeln und sofort runterschlucken.
Eine Orange mit Nelken spicken und sich über die Ähnlichkeit freuen. Einen Rasierapparat nehmen, bis die Frisur wieder sitzt.
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