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Spurensuche
so abwegig dieses Kloster auf
geschenktem Land der lange Marsch zu
300 Jahre Geschichte Suchgrabungen
dass sich der Wald lichte in Stille eine
Ihlowsion von Raum von roten Säulen
gestähltes Buchenholz nachgemauert in
die 3. Dimension geostet Stahlgitter mit
Efeu imaginierte Schiffswände ein
dänischer Architekt das Lindengeviert
die Preußenbäume ein viertel
Jahrtausend später aufgewachsen aus
Ruinen von Reformation untergrabene
Fundamente Glaubensfeste nach
Norden stürzend ein Backsteingrab mit
Gebeinen eines sehr großen Mannes ein Hundeskelett ein Toter im Fass
und
Kinderknochen in Berlin untersucht die
Miniatur Christophorus Beigabe zur
finalen Wanderung das Archiv der
Geschichte beraubt der letzte Abt mit
Familienanschluss evangelisch geworden
wie der Altar der helle Klang des
Glockenschlags mahnt vom tiefen
Himmel die Köpfe neigen sich in
Demut spiegeln Dämonen können Treppen steigen
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Klosterstätte Ihlow
Ein
langer Marsch ins Mittelalter steht bevor,
auf gradem dunklen Weg, der schier unendlich geht,
bevor der Wald sich lichtet. Dort, im Abseits, steht
ein schlankes Stahlskelett, imaginiert den Chor,
der Linden Grün wächst hoch ins dunkle Rot empor,
wo leiser Wind die ersten welken Blätter weht
um neue Säulenstumpfgevierte, wo beredt
die alten Steine Zeugnis geben. Hier erkor
dereinst der Zisterzienserorden Raum und Zeit,
Kultur und Religion, es schien, zur Ewigkeit.
Dreihundert Jahre später säkular besiegelt,
geopfert dem Altar der Herrlichkeit. Uns schwant,
woran der helle Klang des Glockenschlages mahnt,
wenn uns, geneigten Hauptes, sich der Himmel spiegelt.
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